Nach den Erfolgen bei den letzten Kommunalwahlen müssen viele Funktionen besetzt werden. Nicht alle gewählten Mandatsträger scheinen sich mit der Arbeitsbelastung und den Gestaltungsmöglichkeiten arrangieren zu können. Jedes Mandat fordert Zeit und persönliche Hingabe.
Dass der große Wahlerfolg der Wählerinitiative WIR FÜR GROßBEEREN (WfG) bei der Wahl zur Großbeerener Gemeindevertretung Herausforderungen mit sich bringen würde, diese Sorge hegte der Vorsitzende Dirk Steinhausen schon vor der letzten Kommunalwahl im Mai 2019. Es würden Personen in das Kommunalparlament über die Listen einrücken, die möglicherweise nicht den Zielen der Wählerinitiative entsprechen oder nicht die notwendigen Fähigkeiten für die Mandatsausübung mitbringen – ein Schicksal, das einst kleineren Parteien nach überraschenden Erfolgen immer haben- jetzt erwischte es nun auch die Wählerinitiative WfG.
Hier waren sie aus der Wahl mit knapp 20 Prozent als klarer Wahlsieger hervorgegangen (Der Wahlerfolg brachte vier Sitze in der Gemeindevertretung.) und hatten das Heft des Handelns für eine veränderte Zusammenarbeit in der Hand. Doch eine veränderte Zusammenarbeit im Gremium Gemeindevertretung ließen insbesondere die „großen“ Parteien nicht zu. Nicht immer ging es um Sacharbeit, sondern um persönliche Befindlichkeiten.
Im gesamten Jahr 2020 waren die Spannungen innerhalb der Gemeindevertretung spürbar, man beschäftigte sich lieber mit sich selbst als mit Sacharbeit am Bürger.
Zwei Fraktionsmitglieder gründen eigene Fraktion
Letztlich verschleißen die Rahmenbedingungen die Ehrenamtlichen. Immer weniger Großbeerener haben Lust und Spaß daran sich für die Gemeinde in der Gemeindevertretung zu engagieren.
„Dass führt zu Konflikten, einige Glauben an die positive Veränderung, andere sind desillusioniert.“
Claudia Blume-Rottenbiller und Isabelle Wehlmann, die erst vor kurzem der CDU den Rücken gekehrt hat, wollen jetzt eine eigene Fraktion gründen.
Dirk Steinhausen und Thomas Thiel werden die erfolgreiche Arbeit der WfG-Fraktion weiterführen: „Wir sind für unsere bürgerlichen Ziele gewählt worden und werden uns nicht parteipolitisch anpassen. Schlechte Kompromisse und Stillstand gab und gibt es in Gemeinde genug. Wir werden gemäß unserem Namen weiter für die Gemeinde arbeiten“, so begründet Steinhausen die weitere Vorgehensweise.