„Wer hätte das gedacht, dass so etwas wieder mal die Wellen der Aufregung hoch schlagen lässt?“, mit diesen Worten kommentiert der Vorsitzende der Wählerinitiative WIR FÜR GROßBEEREN, Dirk Steinhausen, die aktuelle Diskussion um ein Personalentwicklungskonzept (PEK) der Gemeinde Großbeeren.
In der letzten Haushaltsdiskussion, kurz vor Beschluss des Haushaltes 2019, entzündete sich ein lange und teilweise polemische Diskussion um ein Konzept, dass der Bürgermeister Tobias Borstel (SPD) gern im Haushalt verankern wollte. In der Sitzung selbst regte sich vor allem von Seiten der FDP Widerstand. Und auch im Nachgang wird in den sozialen Medien kontrovers diskutiert.
„Wobei das bisherige Lagerdenken weiter getrieben wird. Auch wenn die Konstellationen nicht wie in der Bundespolitik sind, so gibt es doch zwei, sich gegenseitig misstrauende Blöcke: Auf der einen Seite die SPD und die neu gegründeten Grünen, auf der anderen Seite die CDU, FDP und die Vertreterin der Linken, Dr. Irene Pacholik. Bereits in der Vergangenheit ging es um gekränkte Eitelkeiten und um Machtfragen, wer was zu entscheiden hat. Jetzt hat sich am Personalentwicklungskonzept der Streit neu entzündet“, stellt Steinhausen nüchtern fest.
Der Gemeindevertreter hatte in der Sitzung versucht die Schärfe aus der Diskussion zu nehmen und gleichzeitig es in die Ausschüsse zurückzuverweisen, damit dort dann über Inhalte und Ziele diskutiert werden kann. „So ist Sachpolitik nicht mehr möglich.“
Mit dem Konzept wollte sich der Bürgermeister über sein bisheriges Personal klar werden und die Verwaltung an die zukünftigen Entwicklungen anpassen. Ziel ist es der bisherigen Bevölkerungswachstum auch eine möglichst leistungsstarke Verwaltung entgegen zu setzen, die weiterem Wachstum und veränderten Rahmenbedingungen standhält. Einer der Streitpunkte ist die Summe von 40.000,- Euro, die dafür in den Haushalt eingestellt wurden. Ob die Summe wirklich gebraucht wird, ist nicht sicher.
„Bereits seit mehreren Jahren, also bereits vor Tobias Borstel (SPD), noch zu Zeiten Carl Ahlgrimms (CDU) arbeite die Verwaltung an der Leistungsgrenze und mit jeder Fehlzeit eines Mitarbeiters wurden Löcher aufgerissen. Interessant sind die gegenseitigen Schuldzuweisungen, die aber bei weiten Teilen der Bevölkerung nur zu einer steigenden Politikverdrossenheit führen.“
Steinhausen, er hatte für den Sperrvermerk im Haushalt geworben, sieht die jetzige Diskussion als grenzwertig an: „Auf den Rücken von Mitarbeitern sollte man kein Wahlkampf machen.“