„Es ist heutzutage nicht einfach eine Veranstaltung zu organisieren. Gerade die vielfältigen Auflagen sind sicherlich notwendig, aber auch anstrengend in der Umsetzung,“ mit diesen Worten eröffnete Dirk Steinhausen, Gemeindevertreter und Vorsitzender von WIR FÜR GROßBEEREN (WfG) die Veranstaltung im Großbeerener Gemeindesaal. Es wurde das Hygiene-Konzept durch zahlreiche Helfer im 3G-Modus umgesetzt. Also nur geimpfte, genesene oder getestete Besucher waren anwesend. Immerhin war der Saal, der normalerweise bis zu 199 Personen fasst mit knapp über 50 Personen ausgebucht. Damit es gerecht zugeht, hatte Dirk Steinhausen einen großen Würfel mitgebracht, so wurden die Reihenfolgen festgelegt oder der Sitzplatz und auch die Redezeiten wurden streng überwacht.
Die Wählerinitiative WfG hatte alle Landratskandidatinnen und -kandidaten nach Großbeeren zum Kandidaten-Talk geladen. Bis auf dem erkrankten Andreas von Drateln (AfD) waren die sechs weiteren Kandidatinnen und Kandidaten vor Ort und nutzen die Chancen sich vorzustellen.
Nach einer Vorstellungsrunde konnten die Bürger Fragen stellen. Und viele nutzen das, so konnte jede Kandidatin, jeder Kandidat einige Dinge herausstellen, die ihm wichtig waren und gleichzeitig konnte er oder sie Teile seines Programmes für Teltow-Fläming erläutern. So ging Dietlind Biesterfeld (SPD) auf Fragen zu Baugenehmigungen im Landkreis ein. Ein Thema bei dem die langen Bearbeitungszeiten ein Kritikpunkt sind. Dennis Richter (FDP) sah deutliche Potentiale in der Digitalisierung von Abläufen und Prozessen. Klaus-Peter Gust (Bündnis90/Die Grünen) möchte mehr Nachhaltigkeit und sieht insbesondere die Umschichtung von Geldern weg vom Straßenbau, hin zum Radewegebau. Andrea Hollstein (Freie Wähler) möchte die „Kommunale Familie“ stärken, während die Landrätin Kornelia Wehlan (Die Linke) ihre bisherige Arbeit und die Ergebnisse in den Vordergrund stellte. Johannes Ferdinand (CDU) brauchte das Thema Demographie und die Verbesserung der Lebensumstände auf.
Alle beschrieben die Probleme des Landkreises meist richtig: Lärm, Siedlungsdruck im Norden und fehlende medizinische Versorgung vor allem im Süden des Landkreises und vieles mehr. „Natürlich konnten nicht alle Themenbereiche angesprochen werden, aber die Anwesenden haben einen guten Überblick bekommen,“ so Steinhausen, der etwas rot wurde, als die Landrätin ihn für eine Anfrage aus dem Jahr 2018 lobte, da er das Thema Brandschutz an den Schulen ins Bewusstsein gebracht hatte.
Die Anwesenden konnten dann ein Stimmungsbild abgeben, was Kornelia Wehlan vor Johannes Ferdinand zeigte. „Wichtig ist, dass viele Wählen gehen, die Akzeptanz lebt von der Wahlbeteiligung,“ so Steinhausen abschließend.